Im Rahmen der Entwicklung des „Interkulturellen Dialogkonzeptes“ wurde von der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit die Idee des TAG DES DIALOGS aus Rotterdam aufgegriffen und für die Umsetzung in unserer Stadt entsprechend modifiziert.
Das Grundprinzip geht davon aus, dass an einem lange im Voraus festgelegten Tag im Jahr zeitgleich mehrere Gruppen mit höchstens je acht Teilnehmer/innen verteilt auf das gesamte Stadtgebiet zu thematischen Gesprächsrunden mit geschulten Moderatoren/innen in lockerer, angenehmer Atmosphäre für ca. drei Stunden zusammen kommen.
Der erste TAG DES DIALOGS in Essen war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. An den Dialogtischen, die über ganz Essen verteilt waren, saßen am 20. Oktober 2007 ca. 350 Einwohnerinnen und Einwohner, um über das Zusammenleben in Essen zu reden, der zweite TAG DES DIALOGS fand am 15. November 2008 zum Thema „Vielfalt gemeinsam leben“ statt.
Ort
Dauer
Hintergrund
Die Dialogmethode
Am 12.10.2002 wurde in Rotterdam der erste TAG DES DIALOGS (Dag van de Dialoog) durchgeführt. Anlass waren die Terroranschläge vom 11.09.2001. Viele Mitglieder in verschiedenen sozialen Rotterdamer Organisationen waren erschrocken über die Attentate und sahen den Bedarf, ein Miteinander der Rotterdamer Bürgerinnen und Bürger zu initiieren, um das „Wir-Gefühl“ und den Zusammenhalt zu stärken.
Die RAA/Büro für interkulturelle Arbeit hat diese besondere Gesprächsmethode aus Rotterdam übernommen und weiterentwickelt. In mehreren kleinen und großen Zusammenhängen wurde die Dialogmethode in Essen bereits erfolgreich angewendet.
Ziel
Am TAG DES DIALOGS kommen Menschen, die in Essen leben, zu einem vorgegebenen Thema miteinander ins Gespräch. Es geht um das gegenseitige Kennenlernen, den Austausch von Erfahrungen und das Sammeln von Ideen, darum ein „Wir-Gefühl“ zu entwickeln, den Zusammenhalt zu stärken, Gemeinsamkeiten zu entdecken und die Eigenverantwortlichkeit der Bürgerinnen und Bürger zu fördern.
Prozess
An jedem der Tische waren neben einem/r Tischmoderator/in durchschnittlich sechs bis acht Essener Bürger/innen zu Gast, um sich über ihre Erlebnisse und Erfahrungen zum Thema „Zusammenleben in Essen“ auszutauschen. Das dreistündige Gespräch an den Tischrunden wird von einer Dialogmoderatorin/ einem Dialogmoderator, die vorher geschult worden waren, geleitet und durch Fragen strukturiert. Offenheit, Neugier und der wertschätzende Umgang miteinander sind die Basis der Gespräche. Die Gastgeber/innen stellen in der Regel einen kleinen Imbiss sowie Getränke zur Verfügung.
Ergebnisse
Die gastgebenden Organisationen sprachen sich alle für eine Wiederholung des TAG DES DIALOGES IN ESSEN aus. Das Thema „Zusammenleben in Essen“ wurde unter Berücksichtigung von 21 Rückmeldungen mit der Note 1,6 bewertet.
Ebenfalls die Note 1,6 wurde für die Moderation der Tische vergeben. Den Aufwand, den die Gastgeber mit der Vorbereitung und Durchführung hatten, wurde als relativ gering eingeschätzt.
Die Gastgeber regten an, einen größeren zeitlichen Vorlauf einzuräumen. Dadurch bliebe mehr Zeit für die Kontaktaufnahme und Einladung der Gäste. Eine gemischte Zusammensetzung der Tischgruppen war von Vorteil, da der Austausch mit Menschen aus den unterschiedlichen Lebens- und Sozialbereichen erfahrungsreicher war. Fast alle Teilnehmer/innen berichteten von einem offenen, angenehmen Austausch. Viele Teilnehmer/innen haben signalisiert, dass sie bei einer Fortsetzung noch andere Menschen aktivieren würden, damit diese auch in den Genuss des Dialogs kommen.
Eine Wiederholung wurde von fast allen Teilnehmer/innen gewünscht/erwartet.
„Die Tatsache, dass tatsächlich ein Dialog geführt wurde und keine Diskussion, trug zu der ruhigen Stimmung bei; es wurde zugehört, nachgefragt.“
Kontakt
Kontakt:
Barbara Paaßen, Stadt Essen, Fachbereich Interkulturelle Orientierung / Kommunales Integrationszentrum Essen, Tel.: 0201- 8328-506, Mail: barbara.paassen@interkulturell.essen.de