Der BürgerKompass ist ein von der Bertelsmann Stiftung und der Sächsischen Staatskanzlei entwickeltes Beteiligungsformat. Dabei bewerten nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger die Arbeit der Regierung anhand selbst entwickelter Beurteilungsmaßstäbe und entwickeln aufbauend darauf Vorschläge für die zukünftige Regierungsarbeit.
Ablauf/Eckpunkte
Der BürgerKompass unfasst drei Veranstaltungen:
1. Treffen einer Vorbereitungsgruppe
Ca. 20 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger treffen sich in einer Vorbereitungsgruppe und bestimmen die Themenschwerpunkte, die während der folgenden Großveranstaltung behandelt werden sollen. Außerdem legen sie fest welche Informationen den Teilnehmern der Großveranstaltung zu diesen Themenschwerpunkten zur Verfügung gestellt werden sollen.
2. Großveranstaltung, bei der der BürgerKompass entwickelt wird
Ca. 200 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger kommen zur Großveranstaltung zusammen. Zunächst werden sie nach den von der Vorbereitungsgruppe ausgewählten Themenfeldern in Gruppen eingeteilt um dann in drei Schritten vorzugehen.
- Die Teilnehmer entwickeln Beurteilungsmaßstäbe, an denen sie persönlich den Erfolg ihrer Regierung in ihrem Themenfeld messen.
- Die Teilnehmer beurteilen die Arbeit der Politik anhand der zuvor entworfenen Maßstäbe. Dabei wid deutlich, wo in den Augen der Bürger die Schwächen und Stärken der Politik liegen
- Die Teilnehmer erarbeiten Verbesserungsvorschläge für die Regierungsarbeit anhand der zuvor identifizierten Defizite
3. Feedbackveranstaltung
Nach Durchsicht der Ergebnisse des BürgerKompass gibt die Politik den Bürgern im Rahmen einer weiteren Veranstaltung eine Rückmeldung zu ihren Vorschlägen.
Ziel/Wirkung
Wie bewerten Bürger politische Entscheidungen? Wie können Politiker fern von Meinungsumfragen erfahren, ob sie gute Arbeit machen? Mit dem BürgerKompass erhalten Poltik und Verwaltung eine reflektierte Einschätzung der Bürger zu ihrer Arbeit in einzelnen Politikbereichen.
Aufwand Teilnehmer
Der Aufwand für die Teilnehmer beläuft sich auf die Anwesenheit bei der Großveranstaltung (1 Tag) bzw. evtl. auch bei der Vorbereitungsgruppe (1/2 Tag) und/oder bei der Abschlussveranstaltung (1 Tag).
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- Ein allgemeines Stimmungsbild der Bürger zu verschiedenen Politikfeldern und der Regierungsarbeit eingeholt werden soll
- Bürgervorschläge zu verschiedenen Themenbereichen erarbeitet werden sollen
- Festgestellt werden soll, wie Regierungsarbeit bei Bürgern wirkt und woran Bürger den Erfolg/Miserfolg einer Regierung messen
- Eine Vielfalt an Bürgern in einen Prozess mit eingebunden werden soll
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- Eine Konfliktlage besteht
- Ganz bestimmte Gruppen mit einbezogen werden sollen (weil Zufallsauswahl der Teilnehmer)
- Für ganz spezifische Probleme eine Lösung gesucht werden soll
- Der Prozess offen für alle Interessierten sein soll
- Objektive Einschätzungen und Expertenmeinungen gefragt sind