Die Kinderkonferenz an der Jens-Nydahl-Grundschule in Berlin konnte beweisen: Kinder können ebenso konstruktiv wie Erwachsene ihre Umwelt gestalten. Organisiert wurde die Konferenz vom Deutschen Institut für Urbanistik. Im Vorfeld stand eine Projektwoche an der Grundschule, denn die Kinder sollten ihre Konferenz auch selbst gestalten. Die 27 Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse setzten sich mit ihrer Lehrerin mit dem Motto »Rund um die Schule, rein in die Höfe« auseinander.
Ort
Prozess
Ausgerüstet mit Kameras, Karteikarten und Stiften zogen die Kinder los, um ihr Viertel kritisch unter die Lupe zu nehmen. Mit blauen und roten Plastikmessern wurden schöne und hässliche Bereiche markiert, die Ergebnisse wurden auf Karteikarten aufgeschrieben und mit Fotos belegt. Dann diskutierten die Schüler in ihrer Klasse ihre Eindrücke. Dabei wurden auch Ideen gesammelt, wie man die Gegend schöner gestalten könnte. Einen Monat später war es dann soweit: »Kids im Kiez« verkündete ein Plakat über dem Schuleingang. Die Kinder waren nun Gastgeber für mehr als 80 Besucherinnen und Besucher der Kinderkonferenz. Dabei übernahmen sie verschiedenste Aufgaben und kümmerten sich um Namensschilder, Anwesenheitslisten, aber auch Saft- und Kuchenbüfett. Dann stellten die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse die Ergebnisse ihrer Projektwoche vor.
Ergebnisse
Natürlich musste manch einer der Wünsche ein Traum bleiben, zum Beispiel die Wasserrutsche mit Pool oder die Achterbahn. Aber in der Diskussion mit den Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern zeigte sich schnell, dass vieles sofort oder mittelfristig umgesetzt werden konnte, so etwa das Auswechseln kaputter Fensterscheiben. Schließlich signalisierte die Senatsverwaltung die Bereitstellung von Mitteln, um den Schulhof ausbessern zu lassen. Im Anschluss an die Konferenz bildete sich eine Arbeitsgruppe, in der Vertreterinnen und Vertreter der Schule, des Quartiersmanagements und ein Planungsbüro erste ausbaufähige Arbeitsstrukturen entwickeln sollten. Durch das hohe Maß an Engagement, das alle Beteiligten an den Tag legten, war es kurz nach der Konferenz sogar möglich, für die Umsetzung Fördergelder aus dem Bundesprogramm »Soziale Stadt« zu bekommen. Es gab noch einen weiteren Erfolg für die Kinderkonferenz: Die Ergebnisse wurden in einer Broschüre dokumentiert, die den Förderpreis »Der Goldene Floh 2002« gewann.
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