Die seit Jahren angestrebte und leidenschaftlich diskutierte Umgestaltung des Wiener Platzes in München drohte an den unterschiedlichen Interessenslagen aller Beteiligten zu scheitern. Den Durchbruch brachte ein Mediationsverfahren, das alle beteiligten Parteien sowie externe Experten mit einbezog und eine Grundlage für die Neugestaltung des Wiener Platzes zum Ergebnis hatte.
Ort
Dauer
Hintergrund
Als »Jeder gegen jeden« stellte sich die Situation in München dar, als die externe Mediation zum Fall »Wiener Platz« erbeten wurde. Die Mittel für eine Umgestaltung waren bereitgestellt, aber ein Umbau scheiterte am Streit der Betroffenen. Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäftsinhaberinnen und Geschäftsinhaber, Stadtverwaltung und Bürgerinitiativen – jeder hatte andere Vorstellungen und so blockierten sich alle gegenseitig. Angesichts dieses Patts schien ein Mediationsverfahren mit allen Beteiligten die letzte Chance, das Problem zu lösen.
Ziel
Durch die Mediation sollte die Blockadehaltung der betroffenen Parteien aufgehoben werden und eine Lösung ausgearbeitet werden, die sich durch größtmögliche Rücksicht auf die Interessen aller Beteiligten auszeichnet.
Prozess
Diskussionsgrundlage waren ein Plan des Hochbauamtes aber auch Anregungen von Anrainern, die bereits zuvor bei einer Bürgerversammlung eingebracht worden waren. Ziel war es, eine Lösung im Interesse Aller zu finden. Dazu wurden die Betroffenen in Gruppen eingeteilt, die verschiedene Blickwinkel vertreten sollten. Diese Gruppen bestimmten jeweils einen Vertreter, der zusammen mit den Mediatoren zunächst in Vorgesprächen die Erwartungen und Wünsche der Gruppe offen legen sollte. Die Ergebnisse wurden zu einer Konfliktanalyse zusammengestellt. Sie bildete die Diskussionsgrundlage für das eigentliche, zweitägige »Wiener Platz Forum«. Die Vertreter der Interessensgruppen bildeten dabei einen Innenkreis. Daneben standen Vertreter der Politik, Stadtverwaltung und Experten als Außenkreis mit beratender und zuhörender Funktion. Geklärt wurde, welche Punkte sofort konsensfähig waren, welche nach Diskussionen konsensfähig werden konnten und welche Punkte voraussichtlich Dissens bleiben würden. Schließlich wurden vom Innenkreis Ziele für eine künftige Gestaltung und Nutzung des Wiener Platzes im Konsens festgelegt.
Ergebnisse
Durch das Mediationsverfahren konnte die Pattsituation zwischen den einzelnen Gruppen aufgelöst werden und das Ergebnis von der Bauverwaltung der Stadt schließlich umgesetzt werden. Es kommt allen Betroffenengruppen soweit wie möglich entgegen. Schließlich gelang es sogar, letzte Einzelheiten vom Hochbauamt und den Vertretern der Interessengruppen ohne Mediator selbst regeln zu lassen. Der neue Wiener Platz konnte daher im November 2002 eröffnet werden.
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