Die Vorbereitung der fünftägigen Perspektivenwerkstadt, welche die Neuplanung des Berliner Platzes in Essen einläutete, beanspruchten rund ein halbes Jahr. Die Stadtplaner wollten eben nicht einfach irgendeinen Bebauungsplan in Auftrag geben, stattdessen schwebte ihnen eine konsensorientierte Vision für eine integrierte städtebauliche Entwicklung vor.
Ort
Dauer
Hintergrund
Das Interesse war von Anfang an groß, schon der Unterstützerkreis bei den Vorbereitungen umfasste zwischen 40 und 50 Personen, die überwiegend Institutionen vertraten. Durch die zentrale Lage des Berliner Platzes waren viele Gruppen von Anfang an involviert, beispielsweise der Handel in der Innenstadt, die nahe Universität, aber auch die Kirchen und andere.
Ziel
- konsensorientierte und integrierte städtebauliche Entwicklung
Prozess
Im Sommer 1998 begann die ehrenamtliche und informelle Planung. Sponsorengelder wurden gesammelt. Schon im Vorfeld wurde durch Plakataktionen, Zeitungsartikel und über die Institutionen des Unterstützerkreises eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit aufgebaut. Am Vortag der Perspektivenwerkstatt verschaffte sich das 20-köpfige auswärtige Team zu Fuß und per Bus einen Eindruck vom Planungsgebiet, bei dem mehr als 17 Experten und Politiker ergänzende Informationen vortrugen. Am Freitagmorgen begann dann die »heiße Arbeitsphase«. Für zwei Tage hatte die Stadt in ein eigens errichtetes Zelt am Berliner Platz eingeladen. In Arbeits- und Planungsgruppen wurden unterschiedliche Themen diskutiert und eine gemeinsame Zukunftsvision entwickelt. Dabei ging es zunächst darum, den IST-Zustand zu analysieren und zu bestehenden Problemen konkrete Lösungsvorschläge zu entwickeln. An den folgenden Tagen war es Aufgabe des Teams, die Ideen und Vorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sammeln und daraus eine realistische Vision für die Entwicklung des Gebiets zu schaffen.
Ergebnisse
Den Abschluss der Perspektivenwerkstatt bildete ein öffentlicher Vortrag, in dessen Verlauf für alle Mitwirkenden und Interessierten nochmals das Verfahren dokumentiert und die neue Vision vorgestellt wurde. Insgesamt hatten mehr als 1300 Menschen teilgenommen, bei denen die Stadtplaner überwiegend eine sehr positive Resonanz feststellten. Beendet war die Planung aber vorerst nicht, da andere Probleme wie die Finanzierung oder Bereitstellung von Grundstücken noch nicht gelöst werden konnten. Auch die Planung eines Einkaufscenters hatte zu weiteren Verzögerungen geführt, zumal viele Bürger hiermit nicht einverstanden waren. Die Verantwortlichen konnten sich am Ende gut vorstellen, auch bei anderen Großprojekten Initiativen wie die Perspektivenwerkstadt durchzuführen. Doch betrachteten sie die Kosten mit rund 300.000 DM als zu hoch, um bei jeder Entscheidung ein solches Projekt durchführen zu können.
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