Das Quartier Hutholz-Süd war nach der Wiedervereinigung starkem Strukturwandel unterworfen. Die Befragung der Bewohner erfolgte durch Mitarbeiter/innen des Stadtteilprojektes »Hutholz« und Praktikant/innen der TU Chemnitz.
Ort
Dauer
Hintergrund
Der Stadtteil Hutholz gehörte zu einer der größten Plattenbausiedlungen der neuen Bundesländer. Nach der Wende erfolgte eine deutliche Abwanderungstendenz aus den zuvor stark nachgefragten und begehrten Wohnungen. Von Anfang der 1990er Jahre bis zu der Befragung war die Bevölkerung um fast zwei Drittel zurückgegangen. Unter dem Motto »Wo drückt der Hut? Wo sitzt er gut?« wurden die Bewohner angesprochen und konnten Meinungen und Anregungen äußern.
Ziel
Geklärt werden sollte, wie die Bewohner/innen mit der veränderten Wohnsituation umgingen und wo die Bedarfe und Probleme lagen. Der Stadtteil sollte so aus der Sicht der Bürger/innen charakterisiert werden und der Kontakt zu den Menschen neu aufgebaut bzw. vertieft sowie das Stadtteilprojekt »Hutholz« und seine Arbeit bekannter gemacht werden. Die Anwohnerschaft sollte zudem »aktiviert« werden, sich selbst in die Belange ihres Stadtteils einzumischen, während die Ergebnisse in die Arbeit des Stadtteilprojektes, insbesondere bei der Gestaltung eines zu diesem Zeitpunkt entstehenden Nachbarschaftszentrums einflossen.
Prozess
Auf eine vorbereitende Befragung von Experten wurde verzichtet, da das Wissen über Hutholz innerhalb des Stadtteilprojektes bereits sehr groß war. Zur Vorbereitung gehörten aber u. a. eine intensive Öffentlichkeitsarbeit (Presseartikel, Aushänge und Anschreiben), die Schulung der Interviewer und die Kontaktaufnahme mit den Vermieterinnen und Vermietern. Aufgesucht wurden fast 600 Haushalte, insgesamt wurden etwas mehr als 200 Einzel- oder Gruppengespräche geführt und zusätzlich etwa 60 Fragebögen ausgegeben, über die sich weitere 23 Personen beteiligten.
Ergebnisse
Die Bewohner/innen thematisierten beispielsweise Probleme der Infrastruktur, der Situation des Stadtteils und der verschiedenen dort lebenden Generationen. Ebenfalls wurden Freizeitverhalten und -bedürfnisse, der Stadtumbau sowie damit verbundene Vorstellungen, Ideen und Zukunftsängste von den Anwohner/innen angesprochen. Eingebracht wurden jedoch auch konkrete Ideen für das geplante Nachbarschaftszentrum. Die Reaktionen waren überwiegend positiv und führten auch in einigen Fällen zu aktiver Beteiligung im Rahmen des Stadtteilprojektes.
Externe Links
Kontakt
Stadtteilprojekt »Hutholz« der Sächsischen Sozialakademie e.V.
SSA - Sächsische Sozialakademie gemeinnützige GmbH
„Zentrum für Stadtteilarbeit“
Fritz-Fritzsche-Str. 55
D-09123 Chemnitz
Telefon: (03 71) 2 62 90 05
Telefax: (03 71) 4 00 57 74
E-Mail: manuela.lehnert(at)sozialakademie-sachsen.de