Das Charretteverfahren ermöglichte es Anwohnerinnen und Anwohnern gemeinsam mit Planungsbüros und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung ein Konzept zur Neugestaltung ihres Stadtteils zu entwickeln.
Ort
Dauer
Hintergrund
Sinkende Einwohnerzahlen und leerstehende Wohnungen führten bereits in den 1990er Jahren dazu, dass das Wohngebiet Schorfheideviertel in Marzahn zu einem Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf erklärt wurde. 2003 begann die erste Stadtumbauphase, in der Wohngebäude abgerissen, zurückgebaut und saniert wurden. Der Umbauprozess brachte starke städtebauliche Veränderungen und soziale Brüche in dem Gebiet mit sich.
Ziel
Die Anwohnerinnen und Anwohner sollten ihre Ideen und Wünsche zur Nutzung der entstandenen Freiflächen in den Planungsprozess einbringen können. Die gemeinsame Konzeptentwicklung sollte die Akzeptanz der Betroffenen für die Umbaumaßnahmen erhöhen und ihre Identifikation mit dem Viertel stärken. Ziel war es, die ansässigen Bürgerinnen und Bürger in dem Viertel zu halten.
Prozess
Zu Beginn des Verfahrens wurde ein Projektrat gebildet, dessen Aufgabe es war, die Charrette inhaltlich vorzubereiten und zu koordinieren. Er bestand aus Vertretern aller betroffenen Akteure (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Quartiersmanagement, Planungsbüros, Wohnungsbaugesellschaften, Bürgervertreter etc.).
Das Charretteverfahren wurde in drei Modulen durchgeführt. Zu Beginn fand eine zweitägige Auftakt- bzw. Minicharrette statt. Hier wurden erste Gedanken zu den Qualitäten und Merkmalen des Standorts gesammelt. Ortsbegehungen und Gespräche vor Ort lieferten Anhaltspunkte für die Schwerpunkte und Themen der Hauptcharrette.
Während der viertägigen Hauptcharrette wurden die eingebrachten Ideen diskutiert. Im Ergebnis wurden konkrete Wünsche z.B. nach Grün- und Freiflächen in einem Konzept festgehalten. Neben der inhaltlichen Planung wurden auch die nächsten Umsetzungsschritte sowie Zuständigkeiten darin festgehalten. Das Konzept bildete die Grundlage für die Abschlusscharrette und die weitere Planung.
Die Abschlusscharrette bestand aus drei Terminen, an denen die Bürgerinnen und Bürger, Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sowie die Planerinnen und Planer sich über das Konzept informieren bzw. darüber abstimmen konnten.
Ergebnisse
Insgesamt beteiligten sich ca. 200 Bürgerinnen und Bürger und mehrere Vereine und Initiativen aus Marzahn an der Charrette. Die Planungsideen wurden durch ein Planungsbüro weiter konkretisiert, vertieft und mit den zuständigen Verwaltungen abgestimmt. Das finale Konzept wurde schließlich in zwei Bauabschnitten innerhalt von zwei Jahren (2007 bis 2009) umgesetzt. Durch das Beteiligungsverfahren stieg die Akzeptanz für den Umbauprozess und die Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich stärker mit ihrem Stadtteil.
Externe Links
Kontakt
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Helene-Weigel-Platz 8
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Telefon: 030/90293-5210
E-Mail: sabine.antony@ ba-mh.verwalt-berlin.de
QuartiersBüro Marzahn NordWest
Wörlitzer Straße 3A
12689 Berlin
Telefon: 030/9302 4409
E-Mail: qm-nordwest@verein-kiekin.de
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Bestandentwicklung
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E-Mail: ursula.allerdissen@degewo.de