Für viele Kölnerinnen und Kölner brachte der Einsturz des Historischen Archivs das Fass zum Überlaufen. Als Folge bildete sich die Initiative "Köln kann auch anders", die seitdem die Stadtpolitik kritisch begleitet. Auf ihren Vorschlag hin beschloss der Rat 2011 eine vorgezogene Bürgerbeteiligung zur zukünftigen Gestaltung des alten Archivgeländes.
Ort
Dauer
Ziel
In dieser aufgeheizten Situation sollte der gemeinsam mit der Politikberatung Martin Rüttgers durchgeführte Prozess auf zwei Ebenen wirken: Inhaltlich sollten die Wünsche und Anregungen der verschiedenen Stakeholdergruppen gesammelt und verdichtet werden. Gleichtzeitig sollte überhaupt wieder die Grundlage für das Gespräch miteinander geschaffen werden.
Prozess
Den Auftakt bildete eine öffentliche Informationsveranstaltung. Ihr folgten mehrere öffentliche Begehungen, in der Vertreter der Stadt die technischen Bedingungen erläuterten, die aufkommenden Fragen der Bürger beantworteten und erste Vorschläge gesammelt wurden. Herzstück der Beteilgung war dann ein zweitägiger Workshop, an dem knapp 80 Anwohner des Georgsviertels und der Südstadt, zahlreiche Mitglieder von Initiativen, Vertreter der anliegenden Schulen, interessierte Bürger und Vertreter der Stadtpolitik und der Stadtverwaltung teilnahmen.
Ergebnisse
In den vier Arbeitsgruppen des Workshops (Bebauung, Freiraumgestaltung, Gedenken und Schulen im Viertel) entstanden intensive Gespräche, die eine Fülle von Einzelaspekten zutage förderten. Trotz mancher Meinungsunterschiede auch zwischen den Bürgern prägten die Arbeitsgruppen ein konstruktives Klima, in dem allen Stimmen aufmerksames Gehör fanden. Am zweiten Tag wurden die Ergebnisse nochmals vertieft, dann konnten die AG-Teilnehmer frei in die anderen Themengruppen wechseln und die dort gefundenen Ergebnissen mit reflektieren. So entstand nach und nach ein Gesamtbild, in dem viele Punkte Konsens sind und einige noch verbleibende Differenzen klar benannt werden konnten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer benannten in der abschliessenden Schlussrunde im Plenum mehrere positive Wirkungen des Workshops: Ihr Wissen um die Bedingungen und Bedürfnisse hat sich vergrößert, sie hatten das Gefühl wirklich Gehör zu finden, und das Miteinander zwischen Verwaltungsvertretern und Bürgern wurde sehr gelobt.
Der Vertrauensvorschuss hat sich auch für die Vertreter der Stadt ausgezahlt. Es sind zahlreiche Ideen und Vorgaben für die folgenden Planungsphasen entstanden, unter anderem die Erkenntnis, dass es Sinn macht, das bisherige Planungsgebiet weiter zu fassen, und anliegende Straßen und Plätze mit einzubeziehen.
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