Die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs konnten sich 2009 auf einer Internetplattform an der zukünftigen Haushaltsplanung der Stadt beteiligen. Dabei konnten sie einen eigenen Haushalt aufstellen, mit anderen Teilnehmern über mögliche Einsparungen diskutieren und sich über den Hamburger Haushalt informieren.
Ort
Dauer
Hintergrund
Der Bürgerhaushalt Hamburg 2009 wurde von der Hamburgischen Bürgerschaft in Auftrag gegeben. Er behandelte die Ausrichtung des Hamburger Haushalts auf den Zeitraum bis zum Jahr 2020.
Ziel
Der Bürgerhaushalt thematisierte vorrangig die Fragen: „Wie sollen die Gelder in Zukunft verteilt werden?“ und „Welche Leistungen sind den Hamburgerinnen und Hamburgern wichtig und wo kann effizienter gearbeitet und Geld eingespart werden?“ Damit verbunden waren aber auch Fragen nach der Bewertung der einzelnen städtischen Aufgaben / Projekte und ihrer Umsetzung als auch die Überprüfung, inwiefern die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht wurden. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich mit ihren Ideen und Hinweisen zum Hamburger Haushalt und dem wirksamen Einsatz der öffentlichen Gelder einbringen.
Prozess
Die Online-Diskussion basierte auf den drei Elementen Informieren, Planen und Diskutieren. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich auf der Plattform zum einen über den Hamburger Haushalt und Haushaltsplanung allgemein informieren. Zum anderen ermöglichte der integrierte Haushaltsrechner das Aufstellen eines Haushalts nach eigenen Schwerpunkten. Mit einem Schieberegler konnten die Nutzer ausgehend von dem Etat 2009 die Budgets für zwölf Haushaltsbereiche reduzieren oder erhöhen. Dabei konnten sie ihre Entscheidungen über ein Textfeld begründen und mit anderen Teilnehmern darüber diskutieren.
Die Online-Diskussion verlief basierend auf dem DEMOS-Prozess in einem mehrstufigen Phasenmodell: In der ersten Phase (16.6.-18.6.) konnten die Bürgerinnen und Bürger in einem zentralen Forum ihre Ideen dazu einbringen, wie der Hamburger Haushalt in Zukunft ausgerichtet werden soll.
Die zweite Phase (19.6.-8.7.) diente zum einen der Intensivierung der Diskussion
und Fortführung dieser Ideen in verschiedenen thematischen Unterforen. Zum anderen
sollten die erarbeiteten Vorschläge und Konzepte im Rahmen von gemeinsam zu bearbeitenden Dokumenten (sogenannten Wikis) verschriftlicht und ergänzt werden. Dazu eröffneten die Moderatoren neben dem Hauptforum vom 19.06. bis 08.07. zusätzliche Unterforen, in denen einerseits Vorschläge zu den Bereichen und Leistungen eingebracht werden konnten, die unbedingt erhalten werden müssen. Andererseits gab es eine ähnlich gestaltete Liste für persönliche Einsparideen und -konzepte. Die Vorschläge beider Listen konnten von anderen Nutzerinnen und Nutzern kommentiert und mittels eines Punktesystems bewertet werden, so dass sich aus den Vorschlägen am Ende eine Prioritätenliste ergab. An diese Unterforen gekoppelt wurden die entsprechenden Themen-Wikis, die von den Teilnehmenden gemeinsam bearbeitet und fortentwickelt wurden. Nach dem Abschluss der zweiten Phase wurden die beiden Vorschlagslisten wieder geschlossen, so dass keine neuen Ideen mehr eingebracht, die existierenden jedoch weiterhin kommentiert und bewertet werden konnten. Im verbleibenden Hauptforum wurden in der dritten Phase (09.07.-10.07.) die bisherigen Ergebnisse und Ideen abschließend diskutiert und überprüft. Auch die Wikis konnten in dieser Phase durch die Teilnehmenden noch einmal kontrolliert und ergänzt werden.
Zusätzlich zu den Diskussionsforen gab es auf der Plattform Videochats und Livediskussionen mit Experten. Um die Datengrundlage des Bürgerhaushalts zu erweitern, wurden zusätzlich schriftliche Offline-Befragungen mit bestimmten Bevölkerungsgruppen durchgeführt.
Ergebnisse
In der Laufzeit des Projekts besuchten knapp 3.800 Bürgerinnen und Bürger die Internetplattform www.buergerhaushalt-hamburg.de. Insgesamt registrierten sich 552 Teilnehmer auf der Seite und erstellten 245 individuelle Haushalte und 1.970 Forenbeiträge. Inhaltlich nahm das Thema Bildung über alle Beteiligungselemente hinweg den größten Raum ein. Detaillierte Informationen zum Verlauf und zu den Ergebnissen der Online-Diskussion enthält der Abschlussbericht.
Externe Links
Kontakt
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg
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