Elektronische Panels sind das Internet-Pendant zu den Bürgerpanels, bei denen regelmäßige Befragungen zu verschiedenen Themen bei einer repräsentativen, zufällig ausgewählten Gruppe von Bürgern durchgeführt werden. Damit ist es möglich, bei geringen Kosten ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten.
Ablauf/Eckpunkte
Elektronische Panels werden häufig von Marktforschungsunternehmen eingesetzt. Die Erhebungen erfolgen vor allem anhand von Online-Befragungen. Ebenso können auch interaktivere Formen wie Online-Diskussionsforen eingesetzt werden, um unter den Teilnehmern ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst Themenvorschläge zu machen.
Eines der bekanntesten E-Panels stammt von "YouGov", einem weltweit tätigen Marktforschungsinstitut.
Ziel/Wirkung
Anhand von E-Panels kann eine Personengruppe in regelmäßigen Abständen unter Anwendung moderner Technik befragt werden. Es ist eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, mit einer Gruppe von Bürgern in Kontakt zu bleiben und sie zu ihren Meinungen zu befragen.
Hinweise zur Umsetzung
Nach der erstmaligen Einrichtung können die E-Panels regelmäßig genutzt werden. Sie können aber ebenso einmalig oder in unregelmäßigen Abständen befragt werden.
Abhängig von dem Ziel der Konsultation können E-Panels auf spezifische Bevölkerungsgruppen ausgerichtet sein. Theoretisch kann jeder teilnehmen, der über einen Internetzugang verfügt.
Kosten/Aufwand
Die Kosten sind variabel. Sind die technischen Voraussetzungen und der nötige Web Space vorhanden, fallen kaum Kosten an. In diesem Fall entstehen nur Kosten für die Erstellung der Fragen und die Auswertung der Ergebnisse. Wird hingegen eine aufwändige Webseite für das E-Panel eingerichtet, steigen die finanziellen Aufwendungen entsprechend.
Der zeitliche Aufwand bezieht sich vor allem auf die Erstellung und das Versenden der Fragen sowie die Auswertung der Antworten.
Aufwand Teilnehmer
Der Aufwand für die Teilnehmer ist variabel. Er hängt von dem Umfang der Befragungen und den zeitlichen Abständen ab, in denen Konsultationen durchgeführt werden.
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- es zu umständlich oder zu teuer ist, eine Präsenzveranstaltung durchzuführen
- ein Thema stärker diskutiert werden soll
- Bewusstsein für ein Thema geschaffen werden soll
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- es sich um sensible Themen handelt oder die Teilnehmer über spezialisiertes Wissen verfügen müssen
- eine Entscheidung getroffen werden soll
Stärken
- können auch in Kombination mit traditionellen Offline-Aktivitäten kombiniert werden
- eignen sich besonders für lokale Beteiligung, vor allem für junge Menschen oder Personen, die zeitlich nicht flexibel sind
- lokale Behörden können ihre administrativen Kosten reduzieren, da keine Papierfragebögen versendet und keine zusätzlichen Informationen bereitgestellt werden müssen
- die Auswertung der Daten geht schneller und kann je nach verwendetem Verfahren direkt durchgeführt werden
- offen und transparent
- jeder kann sich zeitlich flexibel beteiligen
- verschiedene Meinungen können geäußert und diskutiert werden
- das Beteiligungsverfahren spricht auch Personen an, die sich normalerweise nicht an persönlichen Konsultationen beteiligen würden
Schwächen
- schränkt die Beteiligung von Personen ein, die keinen Internetzugang haben
- zu häufige Kontaktaufnahme bzw. das Versenden zu vieler E-Mails an die Teilnehmer kann dazu führen, dass sie sich abwenden und künftige Anfragen ignorieren
Ursprung
E-Panels stammen aus der Marktforschung.