Ähnlich wie beim Podcast werden bei einem Webcast Videodateien auf einer Webseite bereitgestellt, die entweder sofort abgespielt oder heruntergeladen und zu einem späteren Zeitpunkt angesehen werden können.
Ablauf/Eckpunkte
Anhand von Webcasts können Audio- oder Videodateien im Internet veröffentlicht werden. Die Inhalte können live oder als Aufzeichnung übertragen werden. Handelt es sich um Aufzeichnungen, können die Nutzer direkt zu den relevanten Stellen des Videos springen. Der Webcast kann durch zusätzliche Medien oder Dokumente ergänzt werden (z.B. Protokolle der übertragenen Veranstaltung, Agenden etc.).
Ziel/Wirkung
Ereignisse wie Ratssitzungen können live über das Internet übertragen werden. Auch nach der Veranstaltung kann die Videodatei zeitlich flexibel auf der Webseite abgerufen werden. Veranstaltungen können auch aufgezeichnet und anschließend als Webcast veröffentlicht werden. Diese Option ist insbesondere sinnvoll, wenn die Inhalte vor der Ausstrahlung geprobt oder geschnitten werden müssen.
Hinweise zur Umsetzung
Dieses Tool bietet den Vorteil, dass jeder, der über einen Internetanschluss verfügt (Breitband), Webcasts zeitlich und räumlich flexibel abrufen kann. So können z.B. Ratssitzungen transparenter und interaktiver gestaltet werden. Nach Abruf des Webcasts können die Nutzer ihre Kommentare und Fragen einreichen und Antworten von den Ratsmitgliedern erhalten.
Auch in der Produktion sind Webcasts mit einem überschaubaren Aufwand sowie mit geringen Anforderungen an den Ort der Aufzeichnung verbunden. Neben einem Computer und entsprechender Software sollte auch die notwendige Hardware vorhanden sein (Mikrofone, etc.).
Kosten/Aufwand
Die Übertragung von Ratssitzungen über Webcasts ist mit einmaligen Kosten für die technische Ausrüstung verbunden (Kamera, Mikrofon etc.). Zusätzlich fallen u.a. Kosten für einen Breitband-Internetzugang, die Internetpräsenz, über die die Dateien abrufbar sind und die eigentliche Übertragung des Webcasts an.
Aufwand Teilnehmer
Nach der einmaligen Einrichtung des Webcasts, entsteht nur ein geringer Zeitaufwand für dessen Aktualisierung.
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- Ratssitzungen transparent gestaltet werden sollen; politische Entscheidungen können einfacher nachvollzogen werden
- die Nutzer selbstständig und flexibel über Zeit und Ort ihrer Beteiligung entscheiden können sollen
- Betroffene bzw. Mitglieder, die nicht an einer Versammlung teilnehmen können, nachträglich die Möglichkeit erhalten sollen, sich zu informieren
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- das Verhältnis zwischen Entscheidungsträgern und Bürgern bzw. einer Organisation und dessen Mitgliedern verbessert werden soll
- es sich um sensible Themen handelt oder um Angelegenheiten, die nur in einem kleinen Teilnehmerkreis diskutiert werden sollten
Stärken
- geringe Kosten
- erzeugt Transparenz und Nachvollziehbarkeit; auch Außenstehende können an Veranstaltungen (wie z.B. Ratssitzungen) teilhaben
- auch relativ trockene Sachverhalte können interaktiv aufgearbeitet und erklärt werden, wodurch sich die Anzahl interessierter Personen erhöhen könnte
Schwächen
- die Inhalte können nur von Personen abgerufen werden, die über einen (Breitband-) Internetzugang verfügen, wobei dieses Problem in den kommenden Jahren durch zunehmende Verbreitungsraten an Bedeutung verlieren wird
Ursprung
Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre begannen einige Organisationen und Einzelpersonen in den USA damit, Audio- und Videodateien über das Internet zu übertragen.