Eine Form der quantitativen Befragung, durch die die Verteilung von Meinungen in einer Gruppe oder Gesellschaft erfasst und für die politische Legitimation von Entscheidungen genutzt werden kann.
Ablauf/Eckpunkte
Meinungsumfragen sind quantitative Befragungen, die dazu dienen, Meinungen, Erfahrungen und Verhaltensweisen der Befragten zu erheben und zu vergleichen. Es gibt diverse Befragungsverfahren, z.B. persönliche Interviews, telefonische Befragungen, Online-bzw. E-Mail-Befragungen und die Methode des Deliberative Polling.
Ziel/Wirkung
Anhand von Befragungen können Daten über die öffentliche Meinung oder die Meinung spezifischer Akteure gesammelt werden.
Kosten/Aufwand
Die Kosten sind variabel und hängen von dem Verfahren ab, das gewählt wird. Hierbei ist z.B. relevant, ob die Befragung neu erstellt wird, eigenständig durchgeführt wird oder anhand persönlicher Befragungen erfolgt. Die Zusammenstellung und Analyse der Daten kann ebenfalls zeit- und kostenintensiv sein. Auch hier gibt es Unterschiede je nach Datenmenge, Teilnehmerzahl etc.
Aufwand Teilnehmer
Für die Teilnehmer ist der Aufwand von dem Umfang und der Art der Befragung abhängig. Persönliche Befragungen kosten i.d.R. mehr Zeit als das Ausfüllen eines Online-Fragebogens.
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- die Meinung der Öffentlichkeit zu einem bestimmten Thema und zu einem bestimmten Zeitpunkt abgefragt werden soll
- Vergleiche zwischen verschiedenen Befragungsteilnehmern gezogen werden sollen
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- qualitative Daten gefordert sind
- ermittelt werden soll, wie oder wieso die Befragten zu ihrer Meinung kommen
- gezeigt werden soll, wie oder wieso sich Meinungen über die Zeit verändern
- ein wechselseitiger Dialog zwischen den Initiatoren der Befragung und den Befragten zustande kommen soll
Stärken
- bei guter Durchführung können statistisch signifikante Daten über die Bevölkerungsmeinung gesammelt werden
- kann kostengünstig sein
Schwächen
Es kann zu Ungenauigkeiten oder Verzerrungen kommen:
- durch fehlerhafte Stichprobenziehung (die Stichprobe ist nicht repräsentativ)
- die Formulierung der Fragen gibt bestimmte Antworten vor
- die Ergebnisse stellen nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit dar und können irreführend sein
Ursprung
Die ersten Meinungsumfragen fanden im 19. Jahrhundert im Rahmen der amerikanischen Präsidentschaftswahlen statt.