Der Participatory Strategic Planning Prozess ist ein Ansatz, bei dem sich eine Gemeinschaft über ihre Entwicklungsziele für die nächsten fünf Jahre verständigt. Im Rahmen des Prozesses werden aus den Zielen klare Aktivitäten in Form eines Ablaufplans erarbeitet.
Ablauf/Eckpunkte
Der Beteiligungsprozess umfasst vier Phasen. Zunächst ermittelt die beteiligte Gruppe ihre Vision für die Zukunft der Organisation oder Gemeinschaft. In einem zweiten Schritt identifizieren sie die Hindernisse, die sie davon abhalten, ihre Vision zu verwirklichen. Daraufhin einigen sie sich auf Methoden, die ihnen helfen werden, diese Hindernisse zu überwinden. Der letzte Schritt umfasst die Planung der Umsetzung anhand der Fragen: „Was soll innerhalb des ersten Jahres geschehen?“ und „Was genau unternehmen wir in den ersten drei Monaten?“
Jede einzelne Phase findet in einem Workshop-Format statt. Ideen werden gesammelt und strukturiert, übergreifende Themen identifiziert und gruppiert. In jedem Workshop wird sowohl einzeln, in kleinen Gruppen als auch in der Gesamtgruppe gearbeitet. Der Workshop wird durch einen geschulten und erfahrenen Moderator oder bestenfalls durch ein Team aus zwei Moderatoren begleitet. Die Planung sollten Mitglieder der Gruppe gemeinsam mit dem Moderator durchführen. Der Veranstaltungsort sollte so gestaltet sein, dass die Teilnehmer sich gegenseitig gut sehen und hören können. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, die Ideen der Teilnehmer auf Karten festzuhalten und diese dann an einer Wand anzubringen.
Ziel/Wirkung
Die Methode ermöglicht es einer Gruppe, einen Konsens darüber zu erzielen, welches Ziel sie erreichen wollen und wie sie es erreichen können.
Hinweise zur Umsetzung
Die Teilnehmerzahl umfasst in der Regel 5 bis 50 Personen, kann aber auch davon abweichen. Die Methode eignet sich am besten für gemischte Gruppen mit Teilnehmern, die die verschiedenen Ebenen einer Organisation oder Gemeinschaft repräsentieren. Dadurch soll ein hohes Maß an Inklusivität erreicht werden.
Kosten/Aufwand
Es fallen Kosten für das Moderatorenteam an, die neben der Moderation auch die Vorbereitung und die Dokumentation begleiten. Außerdem fallen Kosten für den Veranstaltungsort, Catering, Anreise und Unterbringung der Teilnehmer an.
Aufwand Teilnehmer
Die Veranstaltung dauert zwei Tage, wobei sechs Monate später ein Anschlusstreffen stattfinden sollte.
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- in der Gruppe Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft für ein Thema oder Problem entstehen soll
- ein Konsens beabsichtigt wird
- eine direkte Entscheidung angestrebt wird und ein Bild davon vermittelt werden soll, wohin sich eine Organisation oder eine Gemeinschaft nach Ansicht der Teilnehmer entwickeln soll
- ein Gemeinschafts- und Teamgefühl unter den Teilnehmern entstehen soll
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- ein hierarchisches Umfeld besteht, in dem der Gruppe keine Entscheidungsgewalt eingeräumt wird
- Pläne im Detail ausgearbeitet werden sollen (ist eher in kleineren Gruppen möglich)
Stärken
- flexibel und unter verschiedenen Gegebenheiten anwendbar
- schneller Weg, um eine Einigung in einer gemischten Gruppen zu erzielen
- vereint visuelle und auditive Elemente
- schafft Begeisterungsfähigkeit unter den Teilnehmern (für den Prozess und die Ergebnisse)
Schwächen
- erfordert geschulte und erfahrende Moderatoren
- Entscheidungsträger müssen Einsatzbereitschaft und Verbindlichkeit signalisieren
- alle relevanten Interessengruppen sollten versammelt werden
- ist an dem Veranstaltungstag und später mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden
Ursprung
Das Verfahren wurde von dem „Institute of Cultural Affairs“, einem Netzwerk weltweit operierender Nichtregierungsorganisationen entwickelt. Participatory Strategic Planning ist eine Methode, der umfassenden „Technology of Participation (ToP).“