Democs ist ein Konversations-Spiel, anhand dessen eine kleine Gruppe (ca. 6 Personen) politische Themen und Probleme diskutieren kann. Es werden Spielkarten zur Verfügung gestellt, auf denen die wichtigsten Informationen zu dem jeweiligen Themengebiet stehen. Das Spiel dauert ca. zwei Stunden.
Ablauf/Eckpunkte
Democs ermöglicht es den Spielern, sich über bestimmte Sachverhalte zu informieren und diese Informationen in der Gruppe zu diskutieren und anschließend darüber abzustimmen. Die Informationen werden auf Spielkarten bereitgestellt, die in zwei Runden ausgeteilt werden. Die Teilnehmer setzen sich mit den Inhalten auseinander und wählen ein bis zwei Karten aus, die sie für am wichtigsten halten bzw. die ihre Position widerspiegeln. Sie lesen die Karten abwechselnd vor, erklären, warum sie genau diese Karte/n ausgewählt haben und legen sie dann vor sich auf den Tisch. In einem nächsten Schritt ordnen die Teilnehmer die Karten in Gruppen an, wobei jede Gruppe einen zentralen Aspekt des übergreifenden Themas darstellt. Anschließend stimmen die Teilnehmer über die verschiedenen Antwortmöglichkeiten bzw. Positionen ab und versuchen, sich in der Gruppe auf eine gemeinsame Position zu einigen.
Ziel/Wirkung
Die Spieler können sich über ein Thema informieren, sich dazu eine Meinung bilden und diese mit anderen austauschen. Im Laufe des Austauschprozesses können sie sich auf eine gemeinsame Position einigen.
Hinweise zur Umsetzung
Das Spiel eignet sich für jede Art von Teilnehmern, z.B. auch Schulklassen. Manchmal werden auch spezifische Interessenvertreter ausgewählt.
Kosten/Aufwand
Das Spiel kostet ca. 30 Euro, wenn die Spielunterlagen in einer Box verschickt werden. Wird es per E-Mail verschickt, ist der Versand kostenfrei.
Aufwand Teilnehmer
Das Spiel dauert ca. 2 Stunden.
Sinnvoll einzusetzen, wenn
- die Teilnehmer sich zeitlich und räumlich flexibel äußern können sollen
- das Verständnis für ein Thema gestärkt werden soll
- den Teilnehmern das Gefühl vermittelt werden soll, dass ihre Meinung zählt und sie diese auch äußern können
- am Ende des Prozesses eine gemeinsame Position bzw. Präferenzen stehen sollen
Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn
- eine umfangreiche Deliberation, direkte Entscheidungen oder greifbare Ergebnisse angestrebt werden
- sich sowohl Experten als auch Bürger an dem Spiel beteiligen, es besteht die Gefahr, dass die Experten das Spiel dominieren
- es sich um eine einmalige Veranstaltung handelt, da die Karten themenspezifisch angefertigt werden
Stärken
- die Teilnehmer werden ermutigt, sich eine Meinung zu komplexen Themen zu bilden und diese zu äußern
- den Teilnehmern wird vermittelt, dass ihre Meinung zählt
- aktive Form der Informationsvermittlung
- das Spieleformat schafft eine angenehme Gesprächsatmosphäre
- die Teilnehmer müssen nicht über Vorwissen oder Erfahrungen verfügen
Schwächen
- funktioniert am besten mit einem Moderator
- kann zu Konflikten unter den Teilnehmern führen
- nicht repräsentativ
- Ergebnisse können nur schwer für die Entscheidungsfindung genutzt werden
- es kann schwierig sein, in einer Spielrunde einen Konsens zu erzielen
Ursprung
Das Spiel wurde von der New Economics Foundation mit Sitz in London entwickelt.