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Planning for Real (TM)
08.01.2018
|
Autor: Agata Siedliska
Modell für Planning for Real

Die Teilnehmer erstellen ein dreidimensionales Modell ihrer Wohnumgebung und entwickeln darauf basierend Vorschläge für dessen Umgestaltung. Sie erstellen aus diesen Vorschlägen eine Prioritätenliste und einen Aktionsplan mit konkreten Handlungsschritten, der den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt wird.

Videos (Youtube/Vimeo)

Ablauf/Eckpunkte

Planning for Real ist ein Planungsverfahren, das eine Verbesserung der Lebensqualität an konkreten Orten (Stadtparks, Plätzen etc.) zur Folge haben soll. Das Verfahren erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen und wird durch eine Gruppe von Bürgern initiiert, die sich eine Veränderung ihrer Wohnumgebung wünscht. Erste Ideen und Veränderungswünsche werden ausgetauscht. Daraufhin erstellen sie ein 3D-Modell, das den Veränderungsbedarf veranschaulicht und bei verschiedenen Veranstaltungen präsentiert wird. So können weitere Menschen aus der Umgebung erreicht und zusätzliche Ideen zur Umgestaltung gesammelt werden.

Über Nachbarschaftshilfebögen werden die Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen der Menschen vor Ort gesammelt, die zur Umsetzung der Veränderungen beitragen könnten. Die Anwohner können außerdem Vorschlagskarten direkt an dem Modell anbringen, um anzuzeigen, an welchen Stellen sie sich Veränderungen wünschen. Sie können sich dabei auch von externen Experten beraten lassen. Aus diesen Vorschlägen wird dann in kleinen Arbeitsgruppen eine Prioritätenliste erstellt, die wiederum als Basis für einen Aktionsplan zu den einzelnen Themen dient. Der Aktionsplan wird den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt.

Ziel/Wirkung

Über das Planning for Real-Verfahren können sich die Bürger direkt mit Problemen auseinandersetzen, die sie unmittelbar betreffen. Es eignet sich am besten für lokale Planungs- und Entscheidungsprozesse, wie z.B. die Gestaltung von Wohnumgebungen.

Hinweise zur Umsetzung

Im Fokus des Planungsprozesses stehen Anwohner und betroffene Bürger. Die Teilnehmerzahl ist nicht begrenzt, da sich die Bürger nicht gleichzeitig oder am gleichen Ort beteiligen. Andere Stakeholder, die ein Interesse an der Entwicklung des jeweiligen Gebiets haben, können ebenfalls einbezogen werden.

Kosten/Aufwand

Die Kosten hängen von der Anzahl der Veranstaltungen und der Größe des Veranstaltungsortes ab. Das 3D-Modell wird i.d.R. von Schulen oder lokalen Gruppen hergestellt.

Aufwand Teilnehmer

Neben den Treffen sollte versucht werden, die Teilnehmer zu mobilisieren. Die Nachbereitung und Weiterverfolgung des Aktionsplans kann einige Monate bis mehrere Jahre dauern, je nachdem, welche Entscheidungen aus dem Prozess folgen. Die Erstellung des Modells kann einige Monate dauern, wenn Schulen oder lokale Gruppen damit beauftragt werden.

Sinnvoll einzusetzen, wenn

  • Entscheidungen den Prioritäten der Anwohner und Betroffenen entsprechen sollen
  • auf lokaler Ebene Unterstützung mobilisiert werden soll bzw. wenn Enthusiasmus für ein Projekt erzeugt werden soll
  • unter Einbeziehung der Bürger, Lösungen für lokale Entscheidungen gefunden werden sollen
  • eine gemeinsame Zukunftsvision entwickelt werden soll
  • Bürger einbezogen werden sollen, die unter anderen Umständen oft außen vor gelassen werden

Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn

  • wichtige Entscheidungsträger nicht mit einbezogen werden können
  • nicht genügend Personal oder Zeit zur Verfügung steht
  • es um regionale oder nationale Entscheidungsverfahren geht

Stärken

  • ein Prozess, der Spaß macht und Aufmerksamkeit erzeugt
  • es beteiligen sich Menschen, die sich normalerweise nicht engagieren
  • das Modell ist sehr plakativ und ist auch ohne die entsprechenden Sprachkenntnisse verständlich und ansprechend
  • eine Möglichkeit, auf Missstände aufmerksam zu machen ohne die direkte Konfrontation zu suchen

Schwächen

  • eignet sich vor allem für die lokale Ebene
  • die Erstellung des Modells, die Analyse und die Aufarbeitung des Feedbacks an die Teilnehmer kann zeitaufwändig sein

Ursprung

Die Methode wurde in den 1970er Jahren im Rahmen der Neighbourhood Initiatives Foundation entwickelt.

Nutzungsrechte

Planning for Real wurde von Dr. Tony Gibson 1977 entwickelt und steht unter der Schirmherrschaft der Neighbourhood Initiatives Foundation (NIF).

Kontakt

Ingrid Bonas
Claudia Schwarz
Technologie-Netzwerk Berlin e. V.
Wiesenstraße 29
D-13357 Berlin
Telefon (0 30) 46 50 73 45
Telefax (0 30) 4 61 24 18
E-Mail: info(at)technet-berlin.de und cl-schwarz@t-online.de
Internet: www.technet-berlin.de

(Frau Schwarz und Frau Bonas sind nicht mehr beim Technologie-Netzwerk e.V. erreichbar)

 

Weitere Informationen

Claudia Schwarz et.al. (2010): Planning for Real. Praxiserfahrungen mit einem gemeinwesenorientierten Beteiligungsverfahren Stiftung Mitarbeit. Arbeitshilfe Nr. 40

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Dateien

  • Präsentation (3,47 MB)

Kriterien

Auswahl einschränken:

Methoden

Zielsetzung

Informieren/ Kompetenzen aufbauen

Probleme und Bedarfe identifizieren

Vorschläge und Ideen erhalten

Kommentare zu Ansätzen/Maßnahmen einholen

Themenbereich

Gemeinschaftsentwicklung

Infrastrukturentwicklung/ Bauleitplanung

Politikfeldgestaltung

Stadtentwicklung

Teilnehmerschaft

Allgemeine Öffentlichkeit (Jede(r) kann teilnehmen)

Betroffene/ Stakeholder

Fachexperten

Kinder und Jugendliche

Unterrepräsentierte Gruppen

Anzahl Teilnehmer

26 - 500 Personen

mehr als 500 Personen

Konfliktlage

Vielfältige Interessen, keine verhärteten Konflikte

Stark gegensätzliche Interessen/Verhärtete Fronten

Dauer der Beteiligung

Mehrwöchiger bis mehrmonatiger Prozess

Medium

Veranstaltungen

Aufsuchende Formate

Kosten

1.000 - 5.000 Euro

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