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Participatory Appraisal
20.08.2012
|
Autor: Involve UK

Participatory Appraisal ist ein umfangreicher Befähigungsansatz, durch den eine Gruppe oder Organisation befähigt werden soll, die eigenen Probleme zu erkennen, selbstständig Lösungen zu finden und umzusetzen. Durch umfangreichen Einsatz von Visualisierungen ist es vor allem für Teilnehmer gut einzusetzen, die mit anderen schriftlastigen Verfahren nicht zu gewinnen sind.

Ablauf/Eckpunkte

Der Begriff Participatory Appraisal steht für eine Reihe von Methoden, die es den Teilnehmern ermöglichen, ihre eigenen Prioritäten festzulegen und Entscheidungen in Bezug auf die Zukunft zu treffen.

Zu den Methoden gehören beispielsweise:

  • Fokusgruppen
  • Mapping
  • Modellerstellung
  • Konsensorientierte Abstimmungen
  • Gemeinsame Erstellung von Chronologien (History Mapping)

Der Initiator unterstützt dabei den Austausch- und Lernprozess der Teilnehmer. Um zu gewährleisten, dass jeder unabhängig von seinem Hintergrund teilnehmen kann, werden verschiedene Instrumente, insbesondere Visualisierungen, eingesetzt. Die Methode ist sehr zugänglich. Die Veranstaltung kann an einem Ort stattfinden, an dem die Menschen auch im alltäglichen Leben zusammenkommen.

 

Ziel/Wirkung

Mittelfristig sollte Participatory Appraisal ein kontinuierlicher Informations-, Lern- und Handlungsprozess sein. Das langfristige Ziel ist es, die Teilnehmer zu befähigen, ihre eigenen Probleme zu analysieren und zu lösen. Kurzfristig kann die Methode eingesetzt werden, um lokale Prioritäten festzulegen und das Verständnis für Themen zu verbessern.

Hinweise zur Umsetzung

Die Methode eignet sich insbesondere für größere oder kleinere Gruppen auf lokaler Ebene. Da die Teilnehmer sich nicht zwangsläufig am gleichen Ort oder zur gleichen Zeit treffen müssen, kann eine Vielzahl von Personen beteiligt werden, ohne dass ein großer Veranstaltungsort benötigt wird. Ein zentrales Prinzip des Verfahrens ist es, zu fragen, wer nicht teilnimmt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass auch Personen einbezogen werden, die sich normalerweise nicht an Konsultationsverfahren beteiligen.

Kosten/Aufwand

Das Verfahren kann zunächst hohe Kosten verursachen, da die Organisatoren an Schulungen zu den Ansätzen und Prinzipien des Verfahrens teilnehmen sollten. Die Kosten für externe Beratung und Schulung können reduziert werden, wenn die Gemeinschaftsmitglieder sich selbst mit der Methode auseinandersetzen.

Aufwand Teilnehmer

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte der Prozess kontinuierlich verlaufen.

Sinnvoll einzusetzen, wenn

  • die Teilnehmer Kontrolle ausüben sollen und der Prozess auf dem Wissen und den Prioritäten der Betroffenen basieren soll
  • ein gemischter, vielfältiger Teilnehmerkreis angesprochen werden soll
  • die Teilnehmer mit Kompetenzen ausgestattet werden sollen und sich ihr Verhältnis untereinander verbessern soll
  • am Ende des Prozesses eine Entscheidung getroffen werden soll

Nicht sinnvoll einzusetzen, wenn

  • schnelle Ergebnisse benötigt werden

Stärken

  • kann sehr inklusiv und flexibel sein und die Teilnehmer mit Kompetenzen ausstatten
  • das Wissen der Gemeinschaftsmitglieder hat sich als verlässlich erwiesen und kann dazu dienen, die Ursachen lokaler Probleme zu identifizieren und anzugehen, statt lediglich die Symptome zu bekämpfen
  • wenn die Bürger sich einmal mit der Methode auseinandergesetzt haben und z.B. in der Moderation geschult werden, können diese Kompetenzen in Zukunft immer wieder genutzt werden
  • der Ansatz ist kreativ und flexibel und kann andere Methode begleiten oder ergänzen

Schwächen

  • die Organisatoren bzw. Moderatoren müssen geschult werden und sollten bereits über Erfahrungen mit dem Verfahren verfügen
  • kann mit hohen Kosten verbunden sein
  • damit das Verfahren tatsächlich effektiv ist, sollte es über eine einmalige Veranstaltung hinausgehen, was Probleme in der Organisation und Finanzierung verursachen kann
  • finden mehrere Veranstaltungen statt, kann es schwierig und aufwändig sein, die Materialien zusammenzutragen

Ursprung

Participatory Appraisal wurde in Afrika und Asien entwickelt und wird mittlerweile weltweit eingesetzt. Es existieren diverse Bezeichnungen für die Methode, zum Beispiel Participatory Learning and Action (PLA) und Participatory Rural Appraisal (PRA). Der Begriff Participatory Appraisal ist besonders in Großbritannien verbreitet.

Externe Links

http://cec.vcn.bc.ca/cmp/modules/par-par.htm

http://www.buergergesellschaft.de/politische-teilhabe/modelle-und-methoden-der-buergerbeteiligung/meinungen-einholen-buergerinnen-und-buerger-aktivieren/pra-participatory-rapid-appraisal/106187/

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Kriterien

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Methoden

Zielsetzung

Informieren/ Kompetenzen aufbauen

Probleme und Bedarfe identifizieren

Vorschläge und Ideen erhalten

Konflikte abbauen

Themenbereich

Gemeinschaftsentwicklung

Haushaltsplanung

Infrastrukturentwicklung/ Bauleitplanung

Organisationsentwicklung

Politikfeldgestaltung

Stadtentwicklung

Strukturveränderungen im politischen System

Teilnehmerschaft

Betroffene/ Stakeholder

Kinder und Jugendliche

Unterrepräsentierte Gruppen

Anzahl Teilnehmer

1 - 25 Personen

26 - 500 Personen

mehr als 500 Personen

Konfliktlage

Vielfältige Interessen, keine verhärteten Konflikte

Stark gegensätzliche Interessen/Verhärtete Fronten

Dauer der Beteiligung

Ein- bis mehrtägige Veranstaltung

Mehrwöchiger bis mehrmonatiger Prozess

Andauernder Prozess

Medium

Veranstaltungen

Kosten

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