- Beim Bürgerrat „Forum gegen Fakes“ arbeiteten 120 Bürgerinnen und Bürger zusammen. Bei regelmäßigen Treffen – digital und persönlich – diskutierte der Bürgerrat gemeinsam das Thema Desinformation und tauschte sich in Kleingruppen vertieft zu spezifischen Fragestellungen aus. Um eine große Beteiligung und Repräsentanz zu ermöglichen wurde der Bürgerrat ergänzend unterstützt durch eine breitangelegten Online-Beteiligung.
- Als Ergebnis stand zum Abschluss des Bürgerrates ein sogenanntes Bürgergutachten mit Politikempfehlungen. In diesem Schriftstück formulierte der Bürgerrat explizite Handlungsempfehlungen für die Politik.
Ort
Dauer
Hintergrund
- Manipulierte und mit Absicht verbreitete Inhalte werden als Desinformation bezeichnet. Desinformation stellt nicht nur Deutschland, sondern viele Länder vor große Herausforderungen: Neue Technologien und Programme machen es heutzutage besonders einfach, Bilder, Videos oder Gesprochenes zu „faken“. Desinformation kann so auch zu einer Gefahr für die Demokratie werden.
- Folgende Fragestellungen wurden innerhalb des Projekts behandelt: Wie schützen wir die Meinungsfreiheit und wie schützen wir uns alle vor Informationsmanipulation? Welche Bedeutung haben Soziale Medien und die Fortschritte rund um Künstliche Intelligenz für die digitale Kommunikation? Wie stärken wir gesellschaftlichen Zusammenhalt? Wie verhindern wir die Einflussnahme durch fremde Staaten, z.B. auf unsere Wahlen?
Ziel
Ziel des Projekts Forum gegen Fakes ist es, mit einem bisher einzigartigen Format der Beteiligung eine bundesweite Debatte zum Umgang mit Desinformation anzustoßen. Dabei soll gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ergründet werden, wie der demokratische Dialog gestärkt werden kann. Entsprechend ist die direkte Beteiligung von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern das Herzstück des Vorhabens. So sollen unter Einbeziehung der breiten Bevölkerung ein besserer Umgang mit Desinformation gefunden und konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert werden.
Prozess
- Das Forum gegen Fakes wurde über einen Zeitraum von neun Monaten, und über drei Phasen hinweg, gehalten. Die erste Phase (Januar bis März 2024) fokussierte sich auf die Sondierung und Festlegung der Themen. Als Grundlage dafür dienten auch die Vorschläge aus der Online-Beteiligung. In der zweiten Phase (Mai und April 2024) wurden die ersten Ideen zum Umgang mit Desinformation ausgearbeitet, woraufhin die Online-Teilnehmenden Feedback geben konnten. Letztlich, während der dritten Phase (Juni-September 2024), hat der Bürgerrat konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Online wurden daraufhin die Top 3-Epmpfehlungen ausgewählt. Am Ende steht das Bürgergutachten, das die Ergebnisse der drei Online-Beteiligungen und des Bürgerrates in einer Publikation zusammenfasst.
- Für den Bürgerrat wurden deutschlandweit Menschen nach dem Zufallsprinzip kontaktiert. Das Zufallsprinzip wurde mit bestimmten Kriterien kombiniert, so dass die Zusammensetzung des Bürgerrates die Vielfalt der Bevölkerung in Deutschland abbildet. Beim „Forum gegen Fakes“ wurde die Verteilung der Menschen nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Bundesland, Gemeindegröße, Bildungs- und Migrationshintergrund vorgenommen. Die Diskussionen sollen auf Augenhöhe geführt werden. Hierfür werden die Treffen des Bürgerrats von externen und erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren begleitet.
- Verschiedene Expertinnen und Experten gaben während des Prozesses zu unterschiedlichen Aspekten des Themas Hintergrundinformationen und unterstützten bei inhaltlichen Fragen.
Ergebnisse
Das Bürgergutachten wurde im Forum gegen Fakes – einem Bürgerrat und einer breiten Onlinebeteiligung – erarbeitet. Am 12.09 wurde es der Bundesinnenministerin Nancy Faeser überreicht.
Kontakt
Dr. Angela Jain, angela.jain@bertelsmann-stiftung.de