Die Konferenz zur Zukunft Europas war eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission, des Rates und des Parlaments, um den europäischen Bürgern eine deliberative demokratische Erfahrung zu bieten. Sie umfasste insgesamt über 6.000 Veranstaltungen, darunter transnationale und nationale Bürgerpanels sowie eine mehrsprachige digitale Beteiligungsplattform. Die Konferenz fand zwischen März 2021 und Mai 2022 statt.
Ort
Dauer
Videos (Youtube/Vimeo)
Hintergrund
In den letzten Jahren ist das Vertrauen der Bürger in die EU-Institutionen und den demokratischen Prozess in Europa immer weiter geschwunden. Die drei europäischen Institutionen - der Rat der EU, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament - wollten dies ändern, indem sie allen Europäern die Möglichkeit gaben, mitzuteilen, was sie von der Europäischen Union erwarten, und eine größere Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Union zu spielen. Zu diesem Zweck veranstalteten sie zum ersten Mal eine transnationale, mehrsprachige und interinstitutionelle Konferenz zur Zukunft Europas.
Ziel
Die Bürger Europas sollten mehr Mitspracherecht darüber bekommen, was die EU tut. Die Konferenz stand allen Menschen in der EU offen, unabhängig davon, wo sie sich aufhalten. Sie sollte die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln und alle Winkel der EU erreichen, um so die Bindung zwischen den Menschen und den Institutionen zu stärken. Es war ein Experimentieren mit partizipativer Demokratie auf europäischer Ebene.
Prozess
In der von April 2021 bis Mai 2022 laufenden Zukunftskonferenz hatten Menschen aus ganz Europa Gelegenheit, ein Jahr lang europaweit ihre Ideen in Debatten und Diskussionen auszutauschen, in was für einem Europa sie leben möchten. Möglich wurde das durch eine innovative mehrsprachige Online-Plattform, auf der Ideen ausgetauscht werden konnten, sowie durch nationale und europäische Bürgerforen. Insbesondere junge Menschen wurden aufgefordert, an der Konferenz teilzunehmen und ihre Ideen kundzutun. Auch Behörden auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene sowie die Zivilgesellschaft und andere Organisationen konnten Veranstaltungen ausrichten, um möglichst viele Menschen einzubeziehen.
Mit über 5 Millionen Plattform-Besuchern und über 700 000 Teilnehmenden konnte die Konferenz ein öffentliches Forum für eine offene, inklusive und transparente Debatte mit den Bürger:innen über eine Reihe von Prioritäten und Herausforderungen schaffen. Diese Beiträge flossen in die Plenarversammlungen der Konferenz ein.
Ergebnisse
Am 9. Mai übergaben die Ko-Vorsitzenden des Exekutivausschusses den Spitzen des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission einen Abschlussbericht mit 49 Vorschlägen zu neun Themenbereiche: Klimawandel und Umwelt; Gesundheit; eine stärkere Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Beschäftigung; die EU in der Welt; Werte und Rechte, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit; digitaler Wandel; Demokratie in Europa; Migration; Bildung, Kultur, Jugend und Sport. Die Vorschläge enthalten allgemeine Ziele und über 300 konkrete Aufträge für die EU-Organe. Innerhalb ihrer Zuständigkeitsbereiche prüfen die drei Organe nun, wie diese Vorschläge unter Einhaltung der Verträge umgesetzt werden können.
Aufbauend auf dem Erfolg der europäischen Bürgerforen in der Konferenz wird die Kommission beispielsweise die Bürgerforen in die Lage versetzen, bestimmte wichtige Vorschläge im Vorfeld zu erörtern und Empfehlungen dazu abzugeben.
Um die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer auf dem Laufenden zu halten und die Dynamik aufrechtzuerhalten, wird im Herbst 2022 eine Feedback-Veranstaltung organisiert.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Bürgerversammlungen, die unter dem Dach der Konferenz zur Zukunft Europas stattfanden, finden Sie unter ‚Zugehörige Artikel‘ und den angegebenen Links.