Bei der Umgestaltung der Friedberger Kaserne „Ray Barracks“ wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Die Stadt Friedeberg und Projektpartner wollten Bürgerbeteiligung auch in der Corona-Krise ermöglichen. Sie setzten daher kurzfristig auf Online-Bürgerbeteiligung.
Ort
Dauer
Hintergrund
Mit seinen 74 Hektar bietet das Gelände im Süden der Wetterauer Kreisstadt Friedberg viel Potenzial. Genau das wollte die Stadt entwickeln und dort insbesondere bezahlbaren Wohnraum schaffen. Daher hat die Stadt Friedberg die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstädte | Wohnstadt (NHW) bzw. deren Tochter, die Bauland-Offensive Hessen GmbH (BOH), mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Ziel ist es, das Kasernenareal zu einem gemischt genutzten Stadtquartier zu entwickeln. Neben neuen Wohnraum sollen dort etwa die Erweiterung des Campus der Technischen Hochschule Mittelhessen und ein neuer Feuerwehrstützpunkt Platz finden. Ebenso sind Flächen für Verwaltungsgebäude des Wetteraukreises und andere gewerbliche Nutzungen, Bauhof, Grundschule, Sporthalle, Stadthalle, Elvis-Museum, Hotel, zwei Kindertagesstätten und Einzelhandel vorgesehen.
Ziel
Ideen und Anregungen der Bürgerschaft zum Planungsprojekt erhalten.
Prozess
Der Startschuss für die Beteiligung erfolgte beim „Tag der offenen Kaserne“ am 19. Oktober 2019. Die dabei gesammelten Planungshinweise und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zur Entwicklung des Kasernengeländes hat die BOH und Stadt Friedberg in den folgenden Monaten strukturiert und weiterverarbeitet. Auf Grundlage der Auswertung der eingebrachten Anregungen und Ideen aus der Bürgerschaft, der Flächenkonzeption der Stadt Friedberg sowie weiteren fachplanerischen Überlegungen wurde der Entwurf des städtebaulichen Rahmenplans für die „Ray Barracks“ erstellt. Dieser – so war der Plan – sollte Ende April in einem Bürgerforum beraten, diskutiert und anschließend für den politischen Beschluss fertiggestellt werden. In kürzester Zeit wurde der weitere Beteiligungsprozess in Form einer Online-Beteiligung umgeplant. Das Büro „wer|denkt|was unterstützte und erstelle die Plattform „friedberg-mitmachen.de“. In der Beteiligungsphase vom 27. April bis 11. Mai 2020 konnten registrierte und angemeldete Nutzende ihre Vorschläge und Anmerkungen zum Rahmenplanentwurf auf einer interaktiven Karte unter Angabe einer Ortsposition bzw. Setzen eines Markers auf der Karte eingeben. Ebenso war es möglich, Vorschläge zu kommentieren und zu bewerten. Um die vier zur Diskussion stehenden Themenbereiche (Grünordnung, Nutzungssynergien, Nutzungsverteilung sowie Verkehr/Mobilität) abzugrenzen bzw. abzubilden – hatte die wer denkt was GmbH die interaktive Karte mit verschiedenen, anklickbaren Kartenschichten versehen. Das erleichterte die Handhabung und auch die Auswertung im Nachgang.
Ergebnisse
Durch die Online-Beteiligung kamen etwa 116 Ideen, 109 Kommentare und 186 Bewertungen kamen zusammen.